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GLFA weist IG BAU-Forderung nach 15 Prozent mehr Lohn als völlig unangemessen zurück

Exakt 18 Euro pro Arbeitsstunde für eine ausgebildete Fachkraft fordert die Tarifkommission für die Landwirtschaft in der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) für die anstehenden Verhandlungen zu einer Bundesempfehlung Landwirtschaft bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Je nach Bundesland würde es sich hierbei um eine Erhöhung von bis zu 15 Prozent handeln. Ausgehend von dem aktuellen Ecklohn in Bayern in Höhe von 16,18 € (Arbeitnehmer mit Abschlussprüfung in Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Verwaltung, Verkauf, Hauswirtschaft oder einem vergleichbaren Ausbildungsberuf) würde die Erhöhung immer noch 11,2 Prozent ausmachen.

 

Nachfolgend finden Sie die Pressemitteilung des GLFA zur Forderung der IG BAU:

 

Zur Forderung der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, den Lohn für Beschäftigte in der Landwirtschaft um 15 Prozent zu erhöhen, erklärt der Präsident des Gesamtverbandes der deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände e.V. (GLFA) Hans-Benno Wichert:

„Die Forderung nach einer Entgelterhöhung um 15 Prozent ist in der aktuellen Lage völlig unangemessen und übersteigt die wirtschaftlichen Möglichkeiten unserer Betriebe. Die am 31. Oktober 2025 beginnende Tarifrunde fällt in eine Zeit, in der die Märkte für landwirtschaftliche Erzeugnisse einbrechen, sei es im Getreide- oder Schweinesektor oder sich abzeichnend auch im Milchsektor. Obst-, Gemüse- und Weinbaubetriebe kämpfen angesichts des steigenden Mindestlohns und des massiven Wettbewerbsdrucks durch im Ausland zu weit günstigeren Löhnen produzierter Erzeugnisse vielfach um ihre Existenz. Mit ihrer überzogenen Forderung gefährdet die Gewerkschaft landwirtschaftliche Produktion in Deutschland und damit die Arbeitsplätze der in der Landwirtschaft beschäftigten Arbeitnehmer.

Die Tarifabschlüsse der letzten Jahre haben den steigenden Verbraucherkosten bereits durch überdurchschnittliche Lohnerhöhungen Rechnung getragen und viele Betriebe an die Grenzen der Belastbarkeit geführt. Die aktuelle Inflation von 2,4 Prozent rechtfertigt die Forderung nach einem Lohnplus von 15 Prozent in keiner Weise. Ein Tarifabschluss muss den tatsächlichen Rahmenbedingungen der Betriebe angemessen Rechnung tragen. Deshalb appellieren wir an die Gewerkschaft, bei den Verhandlungen einen sachlichen und realistischen Kurs einzuschlagen, der die finanziellen Möglichkeiten der landwirtschaftlichen Unternehmen berücksichtigt. Um diesen die nötige Planungssicherheit zu geben, ist eine Laufzeit von 24 Monaten anzustreben.“

Der Gesamtverband der deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände e.V. (GLFA) ist die Vereinigung aller Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände in der Bundesrepublik Deutschland und repräsentiert seine 20 Mitgliedsverbände. Die Aufgabe des Gesamtverbandes ist die Förderung der gemeinschaftlichen tarif-, arbeits- und sozialpolitischen Belange seiner Mitglieder.

(Quelle: Pressemitteilung des GLFA vom 14.10.2025)